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Emil Schumacher Museum

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Standort
Museumsplatz 1, 58095 Hagen, Deutschland
Jahr
2009
Bauherrschaft
Stadt Hagen
Team
Tanja Baum
Architekten
Lindemann Architekten, Mannheim

Die Stadt Hagen hat ihrem Ehrenbürger Emil Schumacher ein Museum gewidmet. Auf 1.100m2 stellt das Museum Schumachers Werk in Zusammenhang mit parallelen internationalen Kunstentwicklungen und dem Umfeld seiner Zeit aus. Den dreistöckigen Neubau für das Emil Schumacher Museum hat das Mannheimer Architekturbüro Lindemann Architektenals Sichtbetonquader innerhalb eines Glaskubus ausgeführt;der Sichtbetonquader ist mit dem Osthaus Museum über ein gemeinsames Foyer verbunden. Über seine Glashülle stellt der Bau lebendige Bezüge zu seinem Umfeld her. Während sich am Tage die Spiegelbilder der benachbarten Bebauung wie ein Layer auf die Glasfassaden legen, leuchtet das Gebäude nachts von innen heraus. Dazu werden die Sichtbetonflächen hinter der Glashaut flächig geflutet. Die Fassade erstrahlt in der von Emil Schumacher besonders geschätzten Farbe Blau. Im Zusammenspiel mit einer inszenierenden
Platzbeleuchtung durch Bodeneinbaustrahler und der Anstrahlung des benachbarten Osthaus Museums entsteht ein vitales einladendes Forum. Ein spannungsvoller Blickfang ist die langgestreckte Treppenanlage des Emil Schumacher Museums. Zwischen Glashaut und Betonfassade erschließt sie das Gebäude über alle Geschosse.

Der zentrale Entwurfsgedanke für die Beleuchtung des Neubaus des Emil Schumacher Museums und der Erweiterung des Karl-Ernst Osthaus Museums war es, ein für die museal genutzten Bereiche verbindendes Lichtelement zu schaffen.

Eine Membranfolien-Lichtdecke, die ohne sichtbare Rahmenkonstruktion und mit sehr grossen Lichtfeldern an die architektonische Struktur angepasst werden konnte, erfüllt diese Aufgabe in einer sehr zurückhaltenden, sich der Kunst unterordnenden, für die Lichtatmosphäre aber dennoch prägnanten Art und Weise.

Im obersten Geschoss überspannt eine Tageslichtdecke den gesamten Raum. Quadratische Rahmen mit Licht streuender Spannfolie wurden so unter der Decke abgehängt, dass sie lediglich eine Haarfuge trennt. Zwischen Folienfläche und Glasdecke sitzen Leuchten, die tageslichtabhängig geregelt werden und nachts die Ausleuchtung des Saales übernehmen.

Auf dem Glasdach ist eine dem Sonnenstand nachgeführte Lamellenanlage installiert, die das direkte Sonnenlicht ausblendet. So werden die Räume vor Überhitzung und die Kunstwerke vor schädlicher Strahlung geschützt.

Lichtdecken und -felder aus Spannfolie übernehmen auch in den darunter liegenden Etagen die Allgemeinbeleuchtung. Hier allerdings werden sie nur von künstlichem Licht gespeist.
In einigen Bereichen ergänzt gerichtetes Licht aus Strahlern das Flächenlicht. Sie werden bei Bedarf in Stromschienen platziert und erhellen exakt ausgerichtet einzelne Ausstellungsobjekte. Um die Anmutung der Museumsräume möglichst ruhig zu halten, sitzen die Strahler in so genannten Slots. Dabei handelt es sich um von unten nur als schwarze Schlitze sichtbare Kanäle, in denen die Leuchtenköpfe komplett verschwinden - allerdings so, dass ihr Lichtaustritt nicht behindert wird.

Dieses wandbezogene Stromschienen- Strahler-System kann optimal und individuell mittels großer und kleiner Strahler und unterschiedlicher Lichttechniken auf die jeweilige Ausstellung abgestimmt werden. Gleichzeitig reagiert es flexibel auf unterschiedliche Raumgeometrien und Kunstformate.

Diese leistungsfähige und formal äußerst reduzierte Lichtlösung schafft Ausstellungsräume mit der Anmutung von White Cubes – für die bei vielen Werken Emil Schumachers sehr expressive Farbigkeit und Materialität stellen sie die perfekte Bühne.

Das diffuse Licht aus den Lichtdecken erzeugt auf effiziente Weise einen schattenfreien Helligkeitseindruck im Raum. Zusammen mit dem gerichteten Licht aus den Strahlern herrschen beste Wahrnehmungsbedingungen für die die kostbare Sammlung des Emil Schumacher Museums.

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