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Konferenzzentrum München

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Standort
München, Deutschland
Jahr
2014
Team
Maik Czarniak
Architekten
dan pearlman Markenarchitektur GmbH, Berlin
Architekten
Reichwald Schultz Architekten, Berlin

Herz des Projektes ist das für 300 Personen konzipierte Auditorium. Seine Wände sind mit Paneelen verkleidet, die aus gefrästem Corian gefertigt wurden. Alle Designdetails zielen darauf ab, einen Eindruck von Leichtigkeit und räumlicher Weite zu vermitteln und das Gefühl zu vermeiden, unter der Erde zu sein. Durch teilweise absenkbare Sitzreihen lässt sich der Raum individuell modifizieren. Der ‚wandelbare Raum‘ ist Auditorium, Konferenzsaal, Sitzungssaal, Veranstaltungssaal, Versammlungsort und Aufführungssaal in einem. Den entscheidenden Beitrag für das überwältigende Raumgefühl im Auditorium leistet jedoch die von einer programmierbaren Lichtsteuerung kontrollierte, hoch variable Beleuchtung.

Die Grundbeleuchtung im Auditorium entsteht aus einer Leuchtenfamilie von flachen, zylindrischen Leuchten, die konzentrisch um den optischen Mittelpunkt des Raumes, den Oculus, angeordnet sind. Die Leuchtenfamilie besteht aus drei verschiedenen Gehäusegrößen, wobei die dem Vortragsbereich nächst montierten Leuchten als Deckenanbauvarianten, die beiden anderen Leuchtentypen als Pendelleuchten mit zwei unterschiedlichen Abhanghöhen ausgeführt sind.

Alle Leuchten sind ausschließlich mit LEDs bestückt, die in dem nach unten gerichteten Lichtanteil eine dimmbare Auskopplung von warm- bis kaltweißem Licht gestatten. Der Lichtaustritt erfolgt unterseitig über eine semitransparente Bespannung, die einen sanften Lichtanteil auf den Sitz- und Verkehrsbereichen ermöglicht und zugleich mit ihrer hochwertigen Anmutung ein belebendes Element in dem tageslichtlosen Raum darstellt.

Zusätzlich zu dieser direkten Lichtkomponente können alle Leuchten über einen nicht direkt einsehbaren Ring aus RGB-LEDs den unmittelbaren Deckenraum um sich herum mit farbigen Licht aufhellen. Der Oculus befindet sich direkt über dem zentralen Vortragsbereich und verfügt über die gleiche LED-Technik wie die kleinen zylindrischen Leuchten, um direktes, weißes Licht in variabler Helligkeit und Farbtemperatur abzugeben.

Mit dieser lichttechnischen Ausstattung lässt sich der Raum komplett verwandeln. Insbesondere bietet die indirekte RGB-Beleuchtung die Möglichkeit, mit hoch gesättigtem farbigem Licht ganz unterschiedliche Anmutungen zu gestalten, zugleich aber durch den weißen Direktanteil die Besucher stets in einem natürlichen Licht mit sehr guter Farbwiedergabe darzustellen – ein Effekt mit überraschender Wirkung.

Das Konzept der variablen Lichtfarbe zieht sich auch durch die Planung weiterer Raumsituationen des Projektes: Im zweigeschossigen Atrium wurden schmale lineare Downlights in der Lüftungsschiene integriert und bringen druckvolles warmweißes und kaltweißes Licht auf den Boden. Die schwarze Treppe, die sich wie eine Skulptur durch die offengelegte Stützenstruktur des Atriums zieht, besitzt auf ihrer Unterseite eingelassene Folien-Lichtdecken – ebenfalls ausgestattet mit in ihrer Farbtemperatur dynamisch ansteuerbaren LEDs.

Die Allgemeinbeleuchtung des Erdgeschosses erfolgt gleichermaßen über quadratische Downlights, die bündig in die Decke eingebaut sind. Die Downlights sind mit LEDs bestückt, deren Technik es ermöglicht auf die im Tagesverlauf wechselnden Lichtfarben des einfallenden Tageslichtes adäquat zu reagieren. Im repräsentativen Lounge- und Wartebereich sorgt tagsüber eine frische, neutralweiße Lichtfarbe für eine passende Lichtstimmung, während bei Abendveranstaltungen eine warmweiße Lichtfarbe den Raum treffend in Szene setzt.

Das Münchener Projekt demonstriert, dass LED-Technik nicht nur Energie spart, sondern in Verbindung mit einer intelligenten Steuerung auch die kreativen Spielräume der Lichtplaner erweitert: Für effektstarke Inszenierungen im Auditorium genauso wie eine durch dynamische Farbtemperatur, die den zirkadianen Rhythmus des natürlichen Lichtes aufgreift und in künstlich beleuchtete Raumzonen überträgt.

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