Bezahlbarer Wohnraum Langgrütstrasse

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Jahr
2020
Bauherrschaft
Isabel and Balz Baechi Stiftung

Bezahlbarer Wohnraum Für alle der I+B Baechi Stiftung
Die I+B Baechi Stiftung hat das Büro gus wüstemann architects beauftragt, günstigen und qualitativ guten Wohnraum in der Stadt Zürich zu erstellen – Gute Architektur für alle.

Ethische Beweisführung im zeitgenössischen Wohnungsbau
Das Projekt Langgrütstrasse 107 soll beweisen, dass mit gezielten Interventionen
in Licht und Raum, bei gleichzeitiger Reduktion der Standards, grosszügige Wohnräume
möglich sind. Dies ohne wirtschaftlichen Mehraufwand.
In der heutigen Zeit braucht es ein Umdenken. Nachhaltigkeit im Sinne von weniger für den einzelnen aber mehr für die Gemeinschaft wird immer wichtiger.
In der Architektur, hier im Wohnungsbau, zeigen wir mit diesem Projekt, wie die Verlagerung vom Schwerpunkt weg von Konnotationen und Standards hin zum Raum Moment und Raumqualität, eben dies ermöglicht.

MORPHOLOGIE
Das Programm sind 4 31/2 Zimmer Wohnungen a 60m2, 5 4 ½ Zimmer Wohnungen a 90m2 und eine gemeinschaftliche Dachterrasse nach Süden gerichtet.
Morphologisch ist die Baute ein Massiver Betonblock, organisch geschalt, aus dem zwei Höfe herausgeschnitten wurden. In diesen Höfen schweben die Wohnräume wie Brücken, von der Morgensonne hin zur Abendsonne. Ein durchgehender Raum, der topographisch das Gefühl erzeugt, der Wohnraum sei eigentlich ein Aussenraum
Dies ergibt ein unglaubliches Moment von Grösse in einem an sich kleinen Raum.
Die Peripherie des Wohnraumes ist topographisch bearbeitet und macht die Raumbegrenzenden Elemente kommunikativ.

TOPOGRAPHISCHES ERLEBNIS - SINNLICHKEIT
Die Peripherie des Wohnraums wird topographisch bearbeitet und macht die raumbegrenzenden Elemente kommunikativ. Daher werden die $raumdefinierenden Elemente nicht als Trennwände empfunden, sondern als kommunikative Protagonisten.
Der Mensch wird in die Topographie der Masse mit einbezogen. Die Topographie umfasst Programme wie Garderoben, Wohnzimmerbank bis zur Küche.. Das Badezimmer der 41/2-Zimmer-Wohnung ist durch eine Schiebetür vom Gemeinschaftsraum getrennt, die den Boden nie berührt. Der Raum fließt als Kontinuum der Gemeinschaft weiter– Intimität wird erzeugt.
Der Eingang zu jeder Wohnung wird von einemmassiven Betonunterzug komprimiert, man wird geführt, der Moment des Eintritts wird erfasst.
Die Betonbank, die aus der Badezimmerwand herauswächst, schafft gleich am Eingang der Badschiebetür einen Ort, ein Moment des Übergangs.
Der Betonboden fließt als Fragment des Gemeinschaftlichen in alle Schlafzimmer, dann iniziert eine Holzflche am Boden des Schlafzimmers eine neue Ebene der Intimität.

KONTEXT STÄDTEBAU
Der geplante Ersatzneubau befindet sich im durchgrünten Stadtkörper in der Zone W3 / 90%. Die Siedlungsstruktur ist von schlichten Zeilenbauten aus den 50er Jahren mit grosszügig bemessenen Gärten geprägt, welche im rechten Winkel zueinander angeordnet wurden. Die Parzelle befindet sich in zweiter Bautiefe des Letzigrabens, über die Langgrütstrasse erschlossen. Die städtebauliche Leseart des Letzigrabens als wichtige Achse lässt zukünftig durchaus auch einige grössere Baukörper zu, während in der zweiten Bautiefe die kleinteiligeren, schlanken Zeilenbauten mit ihren grosszügigen Freiräumen weiterhin dominieren werden. Ab der Langgrütstrasse stadteinwärts löst sich die Zeilenbebauung dann allmählich in grössere, heterogene Baukörper auf.

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