1. Preis Bahnhof Herrliberg-Feldmeilen

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Standort
Herrliberg - Feldmeilen, Schweiz
Jahr
2022

PROGRAMM:
Retail, Gewerbe, Wohnen, Bushof

KUNDE:
SBB Immobilien,
Gemeinde Meilen

ORT:
Herrliberg-Feldmeilen, Schweiz

FLÄCHE:
Grundstücksfläche: 11'700 qm
Geschossfläche: 11'000 qm

BEAUFTRAGUNG:
Studienauftrag mit Präqualifikation
1. Preis

ARCHITEKTEN:
gus wüstemann architects AG &
ARGE Hosoya Schaefer Architects AG

PLANUNGSTEAM:
S2L Landschaftsarchitekten BSLA
Transitec Beratende Ingenieure
Dr. Lüchinger+Meyer Bauingenieure AG
AFRY Schweiz AG
Gartenmann Engineering AG

VISUALISIERUNG:
Filippo Bolognese
Iurii Goncharenko

LINKS:
www.sbb-immobilien.ch

PRESSE:
company.sbb.ch
www.zsz.ch

SEETERRASSE
Im Siedlungsband des rechten Zürichseeufers besetzt die Bahnstation Herrliberg-Feldmeilen eine grüne Lücke mit Blick über den See. Durch das Absenken der oberen General-Wille-Strasse auf die Ebene der mittleren Personenunterführung wird die Bahnstation wesentlich attraktiver ans Siedungsgebiet angeschlossen. Umgekehrt kann diese optimal mit dem ÖV erschlossene Lage zusätzlich ver-dichtet werden. Die S-Bahnstation wird zum Scharnier zwischen unterschiedlichen Massstäben – den intimen Räumen des Ortsteils Feldmeilen und den Gleisen der Eisenbahn, dem langen Schwung des Seebeckens und der grünen Schneise des Rossbach-Tobels mit ihren kühlen Winden. Infrastruktur wird zum Ort.

Dieser Ort wird ermöglicht durch eine Klärung und Ordnung der verschiedenen Elemente. Die abgesenkte General-Wille-Strasse wird vor dem Stationsgebäude zur öffentlichen Seeterrasse aufgeweitet. Der Blick auf den See bleibt frei. Die zentrale Personenunterführung führt neu direkt auf die Seeterrasse, die mit Bäu-men bepflanzt und mit temporären Nutzungen belebt wird. Ankommen wird zum Erlebnis.

Die General-Wille-Strasse, die von Meilen her dem Hügel entlang, über Wein-berge, unter den Bahndamm, durch alte Dorfkerne, zum neuen Coop und Bahnhof führt – mit Nischen und Engnissen, alten Mauern und Kopfsteinpflaster, mit Weitblick über den See und Einblick in die Geschichte des Ortes – wird damit weitergedacht. Auch auf dem Bahnhofsareal wird ihr lokaler Charakter wieder-hergestellt, werden Nischen, Grün und Wohnadressen ermöglicht bis zur See-terrasse, auf der sie zum öffentlichen Ort wird.

Der Güterschuppen bleibt vor Ort und in seinem Bezug zur Gleisebene erhalten. Seine Terrasse wird zur kollektiven Erinnerung an den alten Geländeverlauf. Durch die Freilegung des Untergeschosses als neues Erdgeschoss entsteht eine neue unerwartete Identität und Funktionalität. Der Güterschuppen wird zum Treffpunkt mit Restaurant auf Strassen- und Mezzaninebene sowie Kulturraum und Terrasse auf der oberen, historischen Ebene.

Auch das heutige Stationsgebäude erhält einen neuen Bezug zur Strasse und wird langfristig, nach der Verschiebung der Bahntechnik nach Norden, durch einen Neubau ersetzt. Damit wird eine ganz neue, prägnante städtebauliche Situation möglich. Der Geländesprung von der Gleisebene zur neuen Strassenebene wird von einer Stützmauer begleitet, die Teil der Archäologie des Ortes wird. Zum Teil stehen die Gebäude davor, andernorts wird die Mauer zum Sockel. Die terrassierte Topografie wird zum Thema des Ortes.

In dieser neuen Topografie sitzen die Wohnbauten als differenziert gestaffelte Riegel am neuen Strassenraum, einfach und warm materialisiert. Zum Teil niedrig und mit Durchblicken ermöglichen die Bauten einen Bezug vom Hang zum See. Das neue Aufnahmegebäude an der Seeterrasse, der historische Güterschuppen, südlich daran angrenzend das längliche Patio-Haus, sowie zwei Punktbauten ergeben eine selbstverständlich wirkende Silhouette. Es entsteht ein Spiel von Massen und Volumen, von mineralischer Schwere und hölzerner Leichtigkeit.

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