Modellschule Gersthof
Dies ist die Geschichte von der Transformation des ehemaligen Orthopädischen Spitals in Wien-Gersthof in einen zeitgemäßen Bildungscampus. Das Gebäude mit seiner bewegten Vergangenheit liegt in gehobener Wohngegend in einem alten Park mit hundertjährigen Bäumen. Der markante Bau aus den 1920er-Jahren steht unter Denkmalschutz, nach der Absiedelung des Spitals wären darin beinahe Luxuswohnungen entstanden. Doch stattdessen erwarb die Bundesimmobiliengesellschaft das Areal und entwickelte ein Leitprojekt für die Transformation von Bestandsbauten in zeitgemäße Lernlandschaften. Das Gebäude bleibt so der Öffentlichkeit erhalten.
Die Adaptierung des Gebäudes innerhalb der Denkmalschutzvorgaben bot die Chance, Schulbaunormen zu hinterfragen und davon teilweise abzuweichen. So ergeben sich bei der vorhandenen Trakttiefe von 5 Metern Klassenzimmer, die schmäler, aber auch länger sind als üblich. Das bietet Platz für individuelles Lernen, Gruppenarbeiten und eine Garderobe. Wir entfernten Zwischenwände und öffneten die dunklen Mittelgänge zu den Unterrichtsräumen. Zwischen den Klassen entstanden offene Pausen- und Lernzonen. In den Gängen blieben die charakteristischen roten Fliesen der Sockelleisten und Türrahmen teilweise im Original erhalten – im gesamten Gebäude zitieren wir diese vorhandenen Elemente in den architektonischen Ergänzungen.
Zum Park senkten wir das Gelände ab. Aus dem dunklen Keller wurde ein helles Gartengeschoß mit ebenerdigem Zugang für Cafeteria und Nachmittagsbetreuung. Das ehemalige Verwaltungsgebäude gegenüber dem Hauptbau erhielt eine neue Funktion als Haus der Naturwissenschaften mit Laborräumen.
Statt einer Nachrüstung mit einer der Denkmalpflege nicht gerecht werdenden mechanischen Lüftungsanlage entschieden wir uns bei der Gebäudetechnik für ein Lowtech-Konzept mit intelligent gesteuerter Fensterspaltlüftung. Die Schule ist das erste klimaaktiv-zertifizierte Gebäude mit diesem Haustechnikkonzept.
Für den Turnunterricht ergänzten wir im Süden des Schulparks zwei Sportpavillons in Holzriegelbauweise. Der größere Turnsaal ist als Normturnhalle für Ballsportarten konzipiert, der kleinere wird als Bewegungshalle mit Boulder- und Spiegelwand genutzt. Mit den schwarz lasierten, geschuppten Holzlamellen stehen die beiden Turnsäle als Skulpturen wie selbstverständlich im Park zwischen den alten Bäumen als zeitgemäße architektonische Ergänzung zum altehrwürdigen Bestand.
- 年份
- 2025
- 客户
- Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H.
- 团队
- Johannes Alge (PL), Ema Stojević, Márton Meszes, Daniel Löschenbrand, Julia Aigner, Maximilian Ebner, Thomas Huck, Tanja Marben, Paulina Lakomiec, Natali Stefanova, Suvi Repo, Angela Lulati
- Statik
- petz zt-gmbh
- Bauphysik
- Bauklimatik GmbH
- Gebäudetechnik
- Bauklimatik GmbH, Hross & Partner GesmbH
- Brandschutzplanung
- Hoyer Brandschutz GmbH
- Landschaftsplanung
- Idealice Landschaftsarchitektur
- Kulturtechnik
- Schattovits ZT GmbH





















