CONCEPTLICHT

Vor der Sanierung war die Haltestelle eine monotone, unattraktive Luxlandschaft, so wie es eben die Normen als Mindestanspruch fordern.
Die Achslage der Bahnsteigbeleuchtung war durch das Dach festgeschrieben. Die Bestandsleuchten vergeudeten den Lichtstrom in das Gleisbett, in die nähere Umgebung und hinterließen Schlaglichter an der Decke. Deshalb wurde eine LVK konzipiert, die den Lichtstrom mit 3.000K den Wirkungsabsichten entsprechend verteilt. Quer zur Bahnsteigachse wurde eine asymmetrische Verteilung gewählt. Zur Bahnsteigkante hin ist der Strahlungswinkel so ausgelegt, dass der Einstiegsbereich in den Waggon noch gut ausgeleuchtet wird. Um den erzeugten Lichtstrom sparsam einzusetzen, wird jedoch das Gleisbett nicht vollständig ausgeleuchtet. In Richtung Bahnsteigachse ist der Strahlungswinkel auf 45° ausgelegt, um den Fahrgästen einen hohen Sehkomfort zu bieten.
In der Verteilerebene sorgten nackte Leuchtstofflampen für die normgerechte Ausleuchtung bar jeder Qualität. Die Achsabstände der Lichtbänder in der Sichtbetondecke waren festzementiert. Der Strahlungswinkel der Leuchten musste deshalb quer zur Leuchtenachse auf 60° ausgelegt werden, damit die Überstrahlung bis zur nächsten Achse reicht. Die Leuchten wurden mit zwei Lichtfarben ausgestattet, tagsüber läuft die Anlage mit 4.000K und wird nachts auf 3.000K umgeschaltet. Die „zweilampige“ Ausführung bringt zwar höhere Investitionskosten mit sich, aber durch die Halbierung der Betriebszeiten verdoppelt sich auch der Wartungszyklus. Die Leuchte wurde auch mit zwei geneigten Lichtflügeln versehen. Die Flügel in einem den Fliesen angenäherten Farbton sind hinterleuchtet, tragen aber nur rund 5 Lux zur Grundbeleuchtung bei. Durch die Flügel wird die Betonfuge flächig geschlossen und stiftet Identität. Nebenbei erhöht sich durch den Versatz der Lichtaustrittsöffnung nach oben die visuelle Qualität der Verteilerebene.