égü Landschaftsarchitekten GmbH

Die Sihl ist ein verändertes, kultiviertes, genutztes, gezügeltes und kontrolliertes Gewässer. Bei der ökologischen Aufwertung sind die vom Menschen unbeeinflussten Prozesse und naturlandschaftlichen Elemente der ideelle Ausgangspunkt der Eingriffe. Die Charakteristiken werden aufgegriffen, imitiert, vereinfacht und in kontrollierter Form angewendet - der menschliche Einfluss ist ablesbar. Qualitäten, wie der teils vorhandene wertvolle Baumbestand im Flussbett, werden erhalten und in das Konzept integriert.

Die sanft und mit Augenmass gestaltete Kulturlandschaft erschafft hohe ökologische Werte und erfüllt die Bedürfnisse von Erholungssuchenden rund um den Wildnispark Sihlwald. In den gestalteten Uferabschnitten verzahnt die neue regelhafte Struktur der Mittelwasserlinie Fluss und Ufersaum. Lebende Totholzinseln, die sich zu Rippen formen, bilden regelmässig wiederkehrende Elemente, die sich in Richtung Flussmitte erstrecken. Die Naturwerte sollen für den Menschen erfahrbar werden; gleichzeitig soll der Naturraum nicht zu stark beeinträchtigt werden. Oberhalb der Bahnbrücke wird daher mit ökologischen Gestaltungselementen der informelle Spazierweg am linken Ufer versperrt, dafür wird die Zugänglichkeit des rechten Ufers ausgebaut. Damit bleibt immer ein Ufer frei von Erholungssuchenden.