Domforum
Back to Projects list- Location
- Domkloster 3, 50667 Köln, Germany
- Year
- 2011
- Client
- Erzbistum Köln
- Team
- Laura Sudbrock, Isabel Ehm
- Architekten
- Martini Architekten, Bonn
Das Informations-, Begegnungs- und Veranstaltungszentrum der katholischen Kirche liegt an prominenter Stelle, direkt gegenüber dem Kölner Dom. Hier werden Pilger empfangen, Besichtigungen des Doms organisiert und Informationen an Besucher und Gruppen vermittelt. Zudem wird seelsorgerische Betreuung ermöglicht. Das Domforum fungiert darüber hinaus als Veranstaltungsort mit einem vielfältigen, kirchlich und gesellschaftlich relevanten Programm, das unterschiedlichste Formen und Inhalte (religiöse Impulse und Begegnungen, Podiumsdiskussionen, religiöse Bildungs- und Kulturveranstaltungen) umfasst. Innerhalb der letzten 15 Jahre zählte die Begegnungsstätte mehr als 5 Millionen Besucher und über 6000 Veranstaltungen.
Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude wurde zwischen 1951 und 1954 von Fritz Schaller für die Bank für Gemeinwirtschaft gebaut und 1995/1996 von seinem Sohn Christian Schaller zum Informations- und Begegnungszentrum der katholischen Kirche umgebaut. Wachsende Raumnot, haus- und bautechnische Erfordernisse und insbesondere die Vielzahl neuer Nutzungsvarianten waren der Anlass für den Wettbewerb zur Neustrukturierung des Domforums, aus dem der Entwurf von Martini Architekten aus Bonn als Sieger hervorging.
Es galt, einen öffentlich zugänglichen Raum mit einer Atmosphäre offener Transparenz zu schaffen. Ziel war außerdem ein harmonischer und respektvoller Umgang mit dem historischen Bestand unter Berücksichtigung der gewachsenen Nutzungsanforderungen des Domforums. Nach dreimonatiger Renovierung wurde das Domforum Ende September 2010 wiedereröffnet.
Der Idee des Beleuchtungskonzepts liegt die Anforderung eines breiten Nutzungsprofils zugrunde. Die klare, reduzierte Architektursprache des Raumes sollte dabei dennoch unterstützt werden. Es galt also, ein Leuchtenelement zu verwenden, welches sowohl die Aufgabe der Grund- als auch einer Akzentbeleuchtung erfüllt und dabei auf vorhandene Strukturen der Architektur reagiert. So wurde das diagonal verlaufende Fugenbild des Bodens, das sich in den Außenraum auf der Domplatte weiter fortsetzt, in der Anordnung der Deckenleuchten aufgegriffen.
Die eigens hierfür entworfene Deckenleuchte übernimmt dabei zwei Aufgaben: Eine diffus streuende unterseitige Acryl-Satiné-Abdeckung, begrenzt von einer umlaufenden Schattenfuge, bildet mit der Decke eine Fläche. Diese Abdeckung ist mit zwei zylindrischen Ausnehmungen versehen, welche die beiden justierbaren Richtstrahler als Direktkomponente aufnehmen. So bleiben die Direktstrahler dem Betrachter aus der Mehrzahl der Blickwinkel verborgen.
Um unterschiedliche Beleuchtungsszenarien zu realisieren, können die beiden Leuchtenanteile getrennt geschaltet und gedimmt werden. Die diffuse Beleuchtung erfolgt über zwei T16 24W Leuchtstofflampen in warmer Lichtfarbe. Korrespondierend dazu wird das direkte Licht mit QR111 60W IRC Niedervolt-Halogenlampen gewährleistet. Optimierter Wirkungsgrad und hochwertige Lichtqualität zeichnen die Auswahl der Leuchtmittel aus.
Die Corian-Theke mit ihrer expressiven Formensprache stellt das zentrale, raumprägende Gestaltungselement dar und wird durch die darüber angebrachten Richtstrahler deutlich hervorgehoben. Die Ausstellungsmöbel und frei im Raum platzierten Sitzinseln können durch die justierbaren Richtstrahler flexibel bedient werden. Das diffuse Licht gewährleistet eine flächendeckende Ausleuchtung der Bühne. In Abstimmung mit dem Medienplaner sind kopfbewegte LED-Scheinwerfer im Deckenfeld dieses Bereiches untergebracht, so dass Veranstaltungen mit dynamischem und farbigem Licht begleitet werden können.
Tagsüber ergibt sich ein gleichmäßig ausgeleuchteter, freundlicher Raum, der zum Verweilen einlädt. Bei einsetzender Dunkelheit kehrt sich das äußere Erscheinungsbild um, das Foyer beginnt aus sich selbst heraus zu leuchten und zieht so die Aufmerksamkeit auf sich. Die Steuerung des Lichts erfolgt über ein in der Haupttheke integriertes Bedienfeld. Je nach Bedarf können die voreingestellten Szenen individuell nachträglich verändert werden.